Meine Stücke handeln meist von Menschen, Gefühlen, Zuständen...
Wenn ich schreibe, brauche ich wenigstens ein emotionales Thema, ein
deutliches Empfinden oder einen Menschen vor dem inneren Auge, die mich
leiten, beim Komponieren die Töne, die Harmonien, die Wendung zufinden.
Wenn ich kein solches Thema habe, scheinen alle Töne und Melodien
beliebig,…es könnte auch anders sein.
Da gibt es z.B. ein Stück, das heißt "Grandmas Delight" und
ist entstanden zu Großmutters 90. Geburtstag; ich stelle sie mir
vor, ihren eigenen Witz, ihr Lachen und ihre Art das Leben vergnügt
zu kommentieren, dieses lebendige Bild leitet mich und ist meine Inspiration.
Das gehört zu dem, was ich unter "Geschichten" in der
Musik verstehe, eine innere Notwendigkeit, die die Musik aus der Beliebigkeit
emporhebt. Dieses Thema ist für die Improvisation ebenso wichtig,
am liebsten habe ich ein Thema, eine Geschichte, ein Gefühl, von
dem aus ich den Improvisationsfaden spinnen kann.
Eines meiner größten Glücke ist, dass ich Musikerin
geworden bin.
Mit der Musik habe ich eine Sprache gefunden, mit der ich viel genauer
als mit Worten ausdrücken kann, was ich fühle, denke, bin... viel
unmittelbarer und unmissverständlicher.
Kennst du die Theorie des "inneren Kindes"…
Meines spielt immer mit, wenn ich Musik mache
oder wenn ich Stücke schreibe.
Es gibt für mich nichts Befriedigenderes als beim Spielen ganz
gegenwärtig zu sein.
Das gelingt mir nicht immer, aber wenn es geschieht, "tue" ich
nichts mehr und bin glücklich.
Es ist gar nicht so leicht, an das zu glauben, was ich mit der Musik
vorhabe oder tue…
und doch, ich werde glücklich beim Spielen und kann das sagen, was
ich zu sagen habe.
Musik ist Schwingung - die ich beim Musizieren aussende; ich möchte,
dass meine "Sendung" bewegt, empfindsam macht, fühlen lässt.
Und ich weiß, dass Musik diese Qualität besitzen kann, sie
kann mich nach Hause bringen, Tore aufmachen.
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